Nach China bin ich schon viele Male gereist, um neue und bestehende Lieferanten zu besuchen.
Allerdings war ich noch nie auf der bekannten Canton Messe in Guangzhou (früher Kanton) Die Messe ist eigentlich ein Muss für Importeure, die nach neuen Produkten und Herstellern suchen. Bisher haben wir unsere Kunden immer auf anderen Wegen, die ich schon beschrieben habe, gefunden. Alles was Rang und Namen in China hat stellt dort aus, wobei dies immer nur ein Bruchteil aller möglichen Hersteller ist.
Drei Phasen, drei Wochen, tausende Aussteller
Die Canton Fair, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst stattfindet, teilt sich in drei Phasen auf:
- Phase 1: Industrieprodukte und Elektronik,
- Phase 2: Garten, Haushalt und Dekoration,
- Phase 3: Bekleidung , Freizeit.
Ausserdem gibt es auch noch einige Messen um das eigentliche Gelände herum, wo ebenfalls interessante Hersteller ausstellen. Meistens solche, die sich die teure Miete in der Canton Fair nicht leisten können. Insgesamt dauert die Messe drei Wochen, tausende Aussteller sind vertreten. Für einen Besuch muss man es allerdings erst schaffen, überhaupt auf das Messegelände zu kommen!
Der Eingang ist schwer bewacht und ohne Pass mit Visum kommt man gar nicht erst zur Anmeldung. Glücklicherweise hatte ich – eher zufällig – meinen Pass dabei. Das reichte allerdings nicht: Erstmal muss ein Formular ausgefüllt werden, warum, weshalb und wieso man zur Cantor Fair möchte. Ob man Käufer oder Verkäufer ist, interessiert die Chinesen ebenfalls sehr. Und ganz wichtig: für welches Einkaufsvolumen man verantwortlich ist! Danach wird dann ein Foto aufgenommen und auf ein Schild geschweißt. Auf diesem Umhängeschild steht dann in großen Lettern: BUYER.
Eine positive Folge hatte das umständliche Verfahren immerhin: Da ich nachweisen konnte, dass ich von unseren chinesischen Lieferanten eingeladen wurde, war der Eintritt für die ganze Woche frei.
Gesucht: exklusive Blumenkübeln, attraktive Korbwaren
Wie bereits erwähnt ist die Messe riesig und man benötigt schon mehrere Tage um sich umzuschauen und zu finden, was man sucht. Wir wollen unser Sortiment einerseits um große exklusive Blumenkübel und andrerseits im Bereich Korbwaren um Rattan- und Weidenartikel erweitern.
Wie man sich vorstellen kann, gab es im Bereich Blumenkübel etliche Hersteller, sowohl für Fiberglas als auch für Kunststoff und völlig neue Materialien. Exklusive Kübel mit besonderen Oberflächen und Lackierungen wurden von mehreren Herstellern angeboten. Allerdings müssen wir noch genau prüfen, ob diese unseren Anforderungen bezüglich Transport, Verpackung und Qualität entsprechen. Vielversprechend sehen die Blumenkübel aber schon aus, vielleicht können wir zum Ende des Jahres schon einige Modelle präsentieren.
Eine lohnende Reise zu gastfreundlichen Partnern
Im Gegensatz zu den Blumenkübeln sind wir bei den Flechtwaren schon fündig geworden. Zwar ist das Angebot an Rattan-Flechtwaren überschaubar, da in China kein Rattan wächst, aber für Weiden-Flechtwaren wie Truhen, Wäschekörbe und Accessiores gibt es Anbieter mit Produkten von hoher Qualität zu guten Preisen.
Alles in allem hat sich die Reise gelohnt, sowohl geschäftlich als auch vom Lerneffekt her. Unsere Hersteller zeichneten sich durch große Gastfreundschaft aus, man kann schon fast von Freunden sprechen. Fast jeden Tag wurden wir eingeladen, mit ihnen das köstliche chinesische Essen zu genießen.
Im nächsten Blogbeitrag werde ich von der anschließenden Reise nach Vietnam zu einem Hersteller von echten Rattan-Flechtwaren berichten. Schauen Sie mal wieder rein!