Kübelpflanzen überwintern oder durch winterharte Kübelpflanzen ersetzen

Wenn die ersten Nachtfröste drohen, ist es hohe Zeit, alle nicht winterharten Kübelpflanzen ins Winterquartier umzuziehen. Da all die vielen schönen Gewächse, die uns den Sommer über erfreuen, aus ganz unterschiedlichen Gegenden stammen, sind allerdings ihre Bedürfnisse in Sachen Temperatur und Licht durchaus unterschiedlich. Können sie in den dunklen Keller? Brauchen sie ein beheiztes Gewächshaus oder Gartenhaus? Tut es ein Frostwächter oder reicht auch der Umzug in einen geschützten Kaltraum, wie etwa ein unbeheizter Wintergarten?

winterharter Efeu

Ein paar Tipps für die Überwinterung gängiger Kübelpflanzen wollen wir hier geben:

  • Myrte, Sternjasmin, Wollmispel, Cassia und Zylinderputzer genügen kühle 0 bis 5 Grad, auch in Sachen Licht sind sie genügsam und kommen auch relativ dunkel gestellt gut über den Winter;
  • Zitrusgewächse, Lorbeerbäumchen, Oleander und Fuchsie brauchen es im Winter „mittelwarm“. Bei fünf bis zehn Grad kommen sie wohlbehalten durch die kalte Jahreszeit, doch sollte der Raum nicht zu dunkel sein;
  • Bei Temperaturen bis 12 Grad überwintern Bougainvillea, Eukalyptusbaum, Engelstrompete, Olive, Dattelpalme, Schönmalve, Wandelröschen und Dattelpalme. Ein heller Standort ist allerdings Pflicht!
  • Laub abwerfende Kübelpflanzen wie Enzianstrauch, Fuchsie und Engelstrompete kann man alternativ auch in stockdunklen Räumen überwintern, wenn die Temperaturen so niedrig sind, dass die Pflanzen nicht vorzeitig austreiben.
  • Wärmere Temperaturen (über 16 Grad!) und helle Räume brauchen Ficus benjamini, Zimmer-Hibiskus, Zwergdattelpalme, Zierbanane, Papaya, Orangen, Passionsfrucht, Großblütige Thunbergie und der Kaffeestrauch;

Alternative: winterharte Kübelpflanzen wählen

Wer nicht die Möglichkeiten hat, Kübelpflanzen im jeweils passenden Winterquartier zu beherbergen, muss deshalb auf Kübelpflanzen nicht verzichten. Seit Jahren wächst das Angebot an winterharten Kübelpflanzen, die mit ein wenig Winterschutz oder auch ganz ohne besondere Anforderungen über den Winter kommen. Sich gleich auf solche Arten zu beschränken, spart Umräumarbeit und Heizkosten. Wer umstellen will, kann den Herbst nutzen und die vorhandenen, nicht winterharten Kübelpflanzen an Liebhaber/innen mit geeigneten Räumlichkeiten verschenken und zum Start der neuen Saison gleich winterharte Pflanzen erwerben.

Buchs - auch im Kübel winterhart

Was aber bedeutet „winterhart“ ganz konkret? Schließlich sind die Winter im Norden und Süden durchaus unterschiedlich lang und kalt. Wikipedia schreibt zum Thema „Winterhärte“:

„Als konkrete Maßzahl der Winterhärte gibt es für Gartenbesitzer die Winterhärtezonen (WHZ). In Deutschland reichen sie von 5b (kühl, Alpengebiet) bis 8a (warm, Rheingraben). Für jede Pflanzenart lässt sich eine Empfehlung zur entsprechenden Winterhärtezone geben. In Bayern gibt es auch außerhalb der Alpen kühle Lagen, etwa mit WHZ 6a bei Rosenheim, Amberg und Hof. Die wärmsten Regionen mit WHZ 7b bis 8a liegen am Untermain.
Doch diese Einteilung ist nur eine grobe Orientierungshilfe. Entscheidender für die Winterhärte ist das jeweilige Kleinklima. Denn auch in kühleren Regionen können sich kälteempfindliche Pflanzen bei geschützter Lage gut entwickeln. Vor allem der Schutz vor kalten Ost- und Nordwinden erhöht die Überlebenschancen im Winter erheblich. So sorgen zum Beispiel eine Hügelkette, eine Hecke oder eine Hauswand für merklich höhere Temperaturen am Standort.“

Es kommt also immer auf die konkreten Bedingungen an, die Sie den Kübelpflanzen bieten können! Im Folgenden machen wir ein paar Vorschläge für winterharte Kübelpflanzen, raten allerdings dazu, bei jedem Kauf konkret zu prüfen, welche Temperaturen die jeweilige Pflanze im Winter verträgt. Los gehts:

  • Palmen: sie sind als Kübelgewächse sehr beliebt, geben sie doch Balkon, Terrasse und Garten ein mediterranes Flair. In Betracht kommen Zwergpalmen, Hanfpalmen, Yucca-Palmen und Nadel-Palmen, die auch starke Fröste bis -18 oder gar -23 Grad überstehen. Für Gegenden mit milden Wintern eignen sich auch Steckenpalmen, Keulenlilien und Petticoat-Palmen, die Temperaturen bis -5 und -10 Grad gerade noch aushalten.
  • Efeu: das robuste Schattengewächs eignet sich auch gut für die Kübelhaltung. Insbesondere hohe Kübel und Trennelemente werden von „herabfallendem“ Efeu attraktiv berankt. Die meisten Sorten sind winterhart, jedoch nicht alle immergrün. Braune Blätter im Winter sind normal, im Frühjahr wird sich der Efeu erneut ein frisches grünes Blattwerk zulegen.
  • Bambus: Gartenbambus ist für Pflanzkübel geeignet und winterhart bis -25 Grad, muss jedoch in frostfreien Zeiten gegossen werden, da er sein Laub nicht abwirft, sondern lediglich gelb färbt.
  • Zwergflieder: er hat wunderschön filigrane rosa Blüten, die manchmal im Herbst noch ein zweites Mal kommen. Gut winterhart und aufgrund der Kleinwüchsigkeit gut im Pflanzkübel zu kultivieren.
  • Immergrüne Sträucher: Rhododendren und Kirschlorbeer gedeihen auch im Kübel und bieten zudem Sichtschutz. Der beliebte Buchsbaum lässt sich mittels Beschneiden in alle erdenklichen Formen bringen, man braucht allerdings Geduld, denn er wächst auch im Blumenkübel relativ langsam.
  • Blütensträucher: Fingerstrauch, Garten-Hibiskus und Hortensien blühen den ganzen Sommer hindurch. Auch der Schmetterlingsstrauch (Buddleja) und der Gewürzstrauch (Calycanthus) sind in unseren Breiten winterhart und machen im ausreichend dimensionierten Pflanztrog eine gute Figur!

Tipps, wie Sie Ihre draußen überwinternden Kübelpflanzen vor strengen Frösten schützen, finden Sie im Hortensien-Artikel aus unserer Reihe mit Kübelpflanzen-Infos.

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